Das Stuttgarter Weindorf ist das größte Weinfest in Deutschland und findet seit 1976 in Stuttgart statt. Im historischen Stadtzentrum (Marktplatz, Schillerplatz) werden im schwäbischen Stil dekorierte Holzzelte aufgebaut, in denen man rund 500 lokal produzierte Weine verkosten und deutsche Köstlichkeiten aus hochwertigen regionalen Produkten essen kann. Die freundliche Festivalatmosphäre, Live-Musik und Straßenkünstler ziehen Besucher jeden Alters an.
In diesem Jahr wurde am 3. September im Rahmen der Feierlichkeiten zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur der koschere Wein (Riesling und Lemberger) vorgestellt, der jetzt in Baden-Württemberg hergestellt wird. Susanne Jakubowski (Repräsentanzmitglied IRGW) sprach über diese Veranstaltung:
„Der Wein wird beim Staatsweingut Weinsberg hergestellt. Die koschere Überwachung erfolgt durch Rabbiner Pushkin und sein Maschgichim-Team sowie Landesrabbiner Moshe Flomenmann sowie Rabbiner Baram. Der Name des Weins, „LE HAIM“ (aus dem Hebräischen übersetzt „Auf das Leben“, ein traditioneller Trinkspruch), entstand in einem Brainstorming, an dem auch ich beteiligt war. Es war einfach der Begriff, der uns am besten gefiel, weil er dem Leben zugewandt ist. Den Wein kann man direkt im Staatsweingut bestellen, aber er ist auch in der jüdischen Gemeinde käuflich zu erwerben. Unsere Vision ist es, auch bei entsprechender Nachfrage, gute Supermärkte einzubeziehen.“
Die Weinpräsentation wurde durchgeführt mit Rabbiner Yehuda Pushkin, Michael Kashi, Simon Bachmann (Staatsweingut Weinsberg), Sebastian Zaiß und Chris Gehring, Bärbel Mohrmann, Jasmin Meergans, Alper Arici, David Asher Poretski und anderen.
Die musikalische Begleitung übernahmen die Berufsmusiker Alexander Bokolishvili (Klarinette, Saxophon) und Alon Wallach (Gitarre).
Am 5. September zerquetschten Oberbürgermeister Frank Nopper, Stadträte und Bundestags- sowie Landtagsabgeordnete nach alter Tradition Trauben mit den Füßen! Die Winzer sind der Meinung, dass auf diese Weise der köstlichste Wein gewonnen wird, da mechanische Pressmaschinen die Kerne beschädigen, was den Wein bitter machen kann.
Und am Freitag, den 8. September, plauderte der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper im Festzelt eines Weinguts mit den Festivalbesuchern. Auf Facebook schrieb er:
„Auf ein Viertele mit OB Nopper“ lade ich Sie herzlich auf das Stuttgarter Weindorf ein: Am Freitag, 8. September, von 18 bis 20 Uhr stehe ich in und vor der Laube des Weinguts der Stadt Stuttgart (Kirchstraße, Laube 23) für Gespräche aller Art zur Verfügung.
Die Laube des Weinguts der Stadt Stuttgart wird damit sozusagen zum Schwätz-, Bruddel- und Lob-Eck. Die Teilnahme ist für Stuttgarterinnen und Stuttgarter sowie für die Gäste unserer Stadt ohne Anmeldung möglich — für Weintrinker wie für Nicht-Weintrinker.
Wie ich schon bei meiner Weindorf-Eröffnungsrede sagte: „Es ist ein OB-Treff auf einem schwäbischen Weinfest mit einem schwäbisch sparsamen OB. Das Viertele müsst Ihr selber bezahlen, aber immerhin ist das Gespräch mit dem OB zwar hoffentlich nicht umsonst, aber kostenfrei.“
So fand das Weinfest statt, und im Oktober werden wir unser beliebtes Bierfest feiern. Mal sehen, was uns dieses Jahr an Interessantem erwartet.
Schicken Sie uns Fotos von Veranstaltungen, die Sie besucht haben, schildern Sie uns Ihre Eindrücke, wir werden die interessantesten Materialien veröffentlichen.
Bleiben sie informiert und bleiben sie gesund!
Olga Skyba