Sag‘ mir, wo die Blumen sind.
Wo sind sie geblieben?
…
Mädchen pflückten sie geschwind.
…
Über Gräbern weht der Wind.
Wann wird man je versteh‘n?
Wann wird man je versteh‘n?
Am 9. Oktober veranstaltete der Stuttgarter Rat der Religionen ein Podiumsgespräch zum Thema „Religionen — Friedensstifter in einer vielfältigen Gesellschaft“. Die Veranstaltung fand im großen Sitzungssaal des Rathauses statt. Am Gespräch nahmen folgende Personen teil:
— Kamal Ahmad, Ahmadiyya Muslim Jamaat
— Michael Kashi, Jüdische Gemeinde
— Martin Merckens, Die Christengemeinschaft
— Zineta Subasic, Islamische Gemeinschaft
— Lena Zoller, Stiftung Weltethos
Moderation: Christian Hermes, Katholische Kirche
Ordnungsbürgermeister Clemens Maier, der auch Religionsbeauftragter der Stadt Stuttgart ist, begrüßte als Hausherr alle TeilnehmerInnen der Veranstaltung.
Auf Einladung der Organisatorin der Veranstaltung, Susanne Jakubowski (Koordinatorin des Rates der Religionen und Repräsentanzmitglied der IRGW), eröffnete der Musiker Zura Dzagnidze den Abend. Hierfür wählte Susanne Jakubowski das Antikriegslied „Where Have All the Flowers Gone“ von Pete Seeger aus (Marlene Dietrich hatte die deutsche Version gesungen). Zura Dzagnidze arrangierte es für Sologitarre und trug es nicht nur gekonnt, sondern auch mit Seele vor.
Moderator Monsignore Hermes fragte in die Runde, wie Frieden und Liebe in den Religionen verankert sei.
Michael Kashi betonte in seinem Beitrag, dass die Vertreter aller Religionen versuchen sollten, eine gemeinsame Sprache zu finden und keine Feindschaft zu schüren. Er habe viele Verwandte in Israel und mache sich große Sorgen um sie. Die gegenwärtige Situation sei schrecklich.
Kamal Ahmad erläutert das Motto der Ahmadijja: Liebe für alle, Hass für keinen.
Zineta Subasic sprach im Namen der Muslime: «Wir Muslime sagen einander Assalamu, was Frieden bedeutet. Wenn man andere Menschen mit dem Wort Frieden grüßt, ist das die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben. Eltern sollten ihren Kindern so viel wie möglich erklären, was in der heutigen Welt vor sich geht, denn Kinder werden mit einer Flut von Informationen aus dem Internet bombardiert.“
Martin Merckens sagte, dass Christen ihre eigenen Prinzipien haben, aber da wir in einer modernen Gesellschaft leben, müssen wir uns anpassen, damit Menschen verschiedenen Glaubens friedlich zusammenleben können.
Lena Zoller sprach über die Bedeutung der Räte der Religionen für die Stadtgesellschaft. Die Stiftung Weltethos unterstützt und begleitet die Räte. Gründer der Stiftung war Hans Küng: Kein Friede unter den Völkern ohne Frieden unter den Religionen.
Während der Aussprache kamen die TeilnehmerInnen zu dem Schluss, dass Religionen Verständigung, Integration und Frieden fördern können und sollten. Und das allerwichtigste Mittel hierzu sei das Gespräch.